1. IQFoil Weltmeisterschaft (Silvaplana / Schweiz)
Die Weltmeisterschaft im IQFoil fand vom 16.08.2021 – 22.08.2021 in Silvaplana / Schweiz statt. Für die nötige Akklimatisierung und Vorbereitung bin ich 5 Tage vorher angereist. Die Akklimatisierung war nötig, da der Silvaplana See auf 1800m über dem Meeresspiegel liegt und die Luft relativ dünn da oben ist, so dass die ersten Trainingseinheiten schon besonders anstrengend gewesen sind.
Der Silvaplana See bietet eine atemberauende Kulisse und ist gerade in den Sommermonaten ein windsicheres Revier. Dies liegt an dem thermischen „Malojawind“, der sich bei Sonnenschein ab ca. 11 Uhr durchsetzt. Die Windstärke beträgt konstante 15Kn+ aus Süd-West. Auf Grund des niedrigen Luftdrucks ist es aber nötig das Setup etwas Richtung weniger Wind zu trimmen. Man kann schon fast sagen, dass im normalen Windsurfen eine Segelgröße größer gefahren werden muss. Bis zum Wettkampf hat sich jeden Tag der Maloja durchgesetzt und somit konnte ich einige gute Wasserstunden absolvieren und mich an die Höhe gewöhnen.
Im IQFoil war es die aller erste Weltmeisterschaft die ausgetragen wurde und auch meine erste internationale Regatta in der neuen Disziplin. Über 160 Männer und 70 Frauen haben sich für diesen Wettkampf angemeldet. Die ersten beiden Wettkampfstage konnten wir leider keine Rennen fahren, da ein Tiefdruckgebiet durchgezogen ist und der Thermische Wind nicht einsetzte. Für die anderen Wettkampfstage war guter „Malojawind“ vorhergesagt. So konnten wir jeden Tag bis ca. 19Uhr Rennen fahren.
Bei Winden unter 15 Knoten sind wir Slalomrennen gefahren, bei denen die Frauen in vier Fleets ein geteilt wurden und die Rennen eine Dauer von ca. 4 min haben. Es wird nur auf Speed gefahren, das war für mich eine komplett neue Herausforderung. Über 15Kn werden Kursrennen gefahren, die ich schon aus dem Laser Radial kenne. Allerdings mit über 70 Frauen an der Startlinie zu stehen und bei 0 mit 40 km/h aufwärts auf dem Foil über die Linie zu fahren war auch Neuland für mich. Im Vergleich zum Laser erscheinen die Rennen mit 15min relativ kurz, allerdings ist es durch das dauerhafte pumpen, um Geschwindigkeit zu genieren, äußerst anstrengend. Die hohe Geschwindigkeiten und schnellen Manöver bringen außerdem eine hohe Sturzgefahr mit sich, die viel Zeit kosten und auch zu Materialschäden führen können, gerade durch andere Teilnehmer die evtl. In das Board oder Segel reinfahren. Während der WM habe ich mir viel von den Top Favoriten abgeschaut und am nächsten Tag versucht dies umzusetzen. Dadurch konnte ich von Tag zu Tag meinen Speed verbessern und auch im Feld gut mitfahren.
Die Stürze werden nicht ausbleiben, denn das passiert auch den Top Leuten. Aber ich versuche diese nun so gut es geht zu minimieren. Generell bin ich eher auf Sicherheit gefahren, hab ein wenig Speed rausgenommen um diese zeitraubenden Stürze zu vermeiden.
Insgesamt war die WM eine tolle Veranstaltung! Ich konnte viel Wissen und Erfahrungen mitnehmen und schauen wo ich gerade stehe und woran ich arbeiten muss. In der nächsten Zeit werde ich einige nationale Events mitfahren und versuchen das gelernte umzusetzen.
Lena Haverland