Seglerverein aus Röbel „paddelt“ zum Sieg beim Glashäger Segel-Vereins-Cup 2017
Insgesamt 15 Vereine aus Mecklenburg-Vorpommern trotzten Wind und Regen und gingen beim mittlerweile 4. Glashäger-Segel-Vereinscup an den Start. Da wegen der Wetterbedingungen die eigentlichen Segelwettbewerbe nicht stattfinden konnten, kämpften die 45 Mädchen und Jungen vor der Kulisse des Alten Hafens Wismar auf besondere Art und Weise um einen Platz auf dem Podest. Der Sieger der Team“Regatta“ kommt in diesem Jahr aus Röbel.
Wismar, 7. Oktober 2017. Das hatten sich Veranstalter und Teilnehmer des Glashäger Segel-Vereins-Cups sicher anders vorgestellt. Wegen einer amtlichen Sturmwarnung am Veranstaltungstag mussten die Segel für die Optimisten, der kleinsten Bootsklasse bei Segelturnieren, leider in Ihren Taschen bleiben. „Uns blieb leider nichts anderes übrig, als die Wettbewerbe zu stoppen, bevor sie beginnen konnten.“, bedauert Wettkampfleiter Philip Müller. Auch wenn die Windverhältnisse vor Ort zunächst einen Start möglich erscheinen ließen. „Bei einer amtlichen Warnung bleibt kein Entscheidungsspielraum. Die Sicherheit der Sportler geht vor.“, bekräftigte Philip Müller seine Entscheidung.
Die Enttäuschung über die Absage war den zum Teil extra von der Insel Usedom angereisten Kindern und ihren Betreuern deutlich anzumerken. Veranstalter Glashäger und der Yachtclub Wismar 1961 e.V. als Ausrichter wollten sich von den Wetterkapriolen und der unerwarteten Absage allerdings nicht die Stimmung verhageln lassen. So einigte man sich auf einen für Segler ungewöhnlichen Wettkampfmodus. Anstatt mit drei Optis pro Team startete jeder Verein nun mit einem Boot, in dem die drei Teammitglieder gegen die anderen Teams antraten. Für Vortrieb sorgten die kleinen Opti-Kapitäne selber: mit Paddeln. Anschließend wurde das Segelwissen der Teams in einem Quiz getestet, dessen Ergebnisse ebenfalls in die Wertung mit einbezogen wurden.
Sieger dieser außergewöhnlichen „Regatta“ bei ebenso außergewöhnlichen Bedingungen wurde schließlich die Mannschaft des Röbeler Segler-Vereins „Müritz“ e.V.mit seinen Startern Lorenz Hackbusch, Joris Leiskau und Karl Biemann. Betreuer Jörg Leja war entsprechend stolz auf seinen Segelnachwuchs. Der 52 cm große Pokal geht in diesem Jahr somit in die Mecklenburgische Seenplatte. Platz zwei belegte der Seglerverein Alt Gaarz e.V. mit Jan Take, Arne Stieper, Noah Sasse und Betreuer Philipp Kastell. Platz drei ging an den Rostocker Segelverein Citybootshafen e.V. mit seinem Team um Karl Peter Boss, Quinton Kalg, Henning Hoffmann und Betreuer Klaas Hünemörder.
Und noch etwas war anders als in den vergangenen Jahren. Anstelle der Prämien von 1.000 Euro für den Sieger und jeweils 400 Euro für Platz zwei und drei wurde die Gesamtsumme diesmal unter den in Wismar angetretenen Vereinen gleichmäßig aufgeteilt. Jeder Verein erhält damit 120 Euro für die Vereinskasse. „ Unter den gegebenen Bedingungen ist das die fairste Lösung für alle Seiten.“, sagte Axel Schümann, Leiter des Marketings beim Veranstalter, dem Glashäger Brunnen aus Bad Doberan. Auf diese Weise erhielten die Vereine zumindest eine kleine Entschädigung für die Anreise. „Es ist in diesem Jahr natürlich besonders schade, dass uns das Wetter derart im Stich gelassen hat. Zumal wir u.a. Teilnehmer aus Usedom oder Neubrandenburg dabei hatten, die eine sehr weite Anreise auf sich genommen hatten, um hier dabei zu sein. Sehr positiv ist jedoch die hohe Zahl der Anmeldungen, die uns zeigt, dass wir mit dem Glashäger Segel-Vereins-Cup ein Format geschaffen haben, welches sowohl sportlich als auch finanziell für die Vereine ausgesprochen reizvoll ist. Es ist damit das ideale Förderkonzept zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit in den Segelvereinen des Landes.“ Auch 2018 will Glashäger die Veranstaltung wieder aufs Wasser bringen. Dann hoffentlich bei deutlich besseren Rahmenbedingungen. Ort und Zeitpunkt stehen bisher jedoch noch nicht fest.
Auch in diesem Jahr verloste der Glashäger Brunnen zusammen mit der Firma Boote-Segel-Ausrüstung Ute & Matthias Müller GbR zusätzlich zwei Opti-Segel für die Kinder- und Jugendarbeit der Vereine. Freuen konnten sich diesmal der Erstplatzierte Röbeler Segler-Verein „Müritz“ e.V. und der Mecklenburgische Yachtclub Rostock e.V.