Flüsse, Seen und Kanäle auch für Sport erhalten
Die Spitzengremien des Deutschen Segler-Verbandes, Präsidium und Seglerrat, haben sich anlässlich ihrer Frühjahrstagung in Ingolstadt mit dem gemeinsamen Appell an Bundesregierung und Bundestag gewandt, Flüsse, Seen und Kanäle auch in ihrer Funktion als Wassersportreviere zu erhalten und weiter zu entwickeln. Sie fordern die Entscheidungsträger in Bund und Ländern auf, die Belange des maritimen Lebens in Deutschland bei der anstehenden Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zu berücksichtigen.
Die deutschen Flüsse, Seen und Kanäle sind einzigartiges Kulturgut von weltweiter Bedeutung. Sie dienen nicht nur dem Gütertransport, sondern auch dem Sport und der Erholung von Millionen Menschen. Sie sind Teil eines europäischen Netzwerks von Wasserwegen, das es Wassersportlern und Urlaubern aus dem In- und Ausland gleichermaßen erlaubt, Deutschland von einer seiner schönsten Seiten zu erleben.
Diesen Wert gilt es für künftige Generationen zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.
Der umweltfreundliche Güterverkehr über das Wasser ist ein wichtiger Teil der deutschen Verkehrssysteme. Fracht ist jedoch nicht alles, was auf deutschen Flüssen, Seen und Kanälen bewegt wird.
Das Netzwerk der Flüsse Seen und Kanäle beherbergt tausende Wassersportvereine und Hunderttausende ihrer organisierten Mitglieder mit ihren Sportboothäfen und Clubanlagen. Viele Städte und Regionen haben sich mit ihren Investitionen in Cityhäfen, Marinas, und Uferpromenaden zum Wasser orientiert. Maritimen Events und Sportaktivitäten ziehen jährlich Millionen Menschen in ihren Bann.
Entsprechend vielfältig sind die Funktionen moderner Wasserstraßen. Sie verlangen eine ganzheitliche Betrachtung im Sinne der Forderungen des Deutschen Bundestages, der sich in mehreren Beschlüssen mit der Erschließung des großen Zukunftspotentials des Wassersports und des Wassertourismus in Deutschland befasst hat.
Der Deutsche Segler-Verband empfiehlt, die Reform der Wasser- und Schifffahrtverwaltung nicht losgelöst von dieser wichtigen Aufgabe zu sehen und Möglichkeiten zu prüfen, das Gesamtsystem der Bundeswasserstraßen weiterhin aus einer kompetenten Hand zu betreuen.
Die erwogene Einführung einer Maut wäre darüber hinaus ein denkbar schädliches Signal.
Sie würde wie ein Eintrittsgeld für das Urlaubsland Deutschland wirken. Die seit Jahrzehnten vom Deutschen Segler-Verband und vom Deutschen Motoryachtverband übernommene Pauschalabgeltung der Schleusengebühren für in- und ausländische Sportboote würde dadurch ad absurdum geführt.
Bootsfahren muss in Deutschland ebenso mautfrei bleiben wie Radfahren, Wandern oder Klettern!
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