Sommertörn Laser MV – Teil 1
Nach dem diesjährigen Trainingslager in Hyeres, freute sich die gesamte Laser-Trainingsgruppe MV auf die anstehende Segelsaison, doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. So kam es, dass die für den Sommer angedachten Höhepunkte ausfielen und es mussten Alternativen her. Herr Güldenpenning hatte da auch schon eine passende Idee: neben den Trainingslagern in Warnemünde, sollten wir in der zweiten und dritten Ferienwoche zu einem Törn entlang der Ostseeküste aufbrechen…
Tag 0: Anreise
Warnemünde – Ribnitz
Nach einem gelungenen TL in Warnemünde brachen wir am 27. Juni zu der ersten Station unseres Sommertörns, Ribnitz-Damgarten, auf. Dort angekommen mussten wir bei erdrückender Hitze mit praller Sonne unsere Boote abladen und die Zelte aufschlagen, baden und Motorboot fahren brachten jedoch den nötigen Spaß mit sich. Mit einer hervorragenden „Pizza-Suppe“ und einem kleinen Sparziergang ließen wir den Tag entspannt ausklingen.
Tag 1: Die Ruhe vor dem Sturm
Ribnitz-Barth
Der Morgen des ersten Tages begann so wie der vorherige aufhörte, heiß und stickig. Die ersten Mutigen, die aus den Zelten gekrochen kamen, waren die beiden Helden, die Brötchen holen durften. Das Frühstück war, dank der Landcrew und den Brötchenholern, ein voller Erfolg. Gestärkt, aber immer noch ein bisschen müde, wurden dann die Boote klar gemacht und das Zeltlager eingestampft. Kaum auf dem Wasser sorgte der fehlende Wind bei einigen für Skepsis, ob das angestrebte Tagesziel realistisch ist. Der Wind frischte glücklicherweise nach einiger Zeit und ein paar Seemannsliedern auf und wir kamen gut voran. Der erste Tiefpunkt des Törns sollte aber nicht lange auf sich warten lassen, denn es war auch schon ein Gewitter im Anmarsch. Nach diesem ersten Tiefpunkt folgte schnell der Höhepunkt des ersten Tages. Die Meiningen Brücke ist zwar nur knapp zwei Meter hoch, damit eigentlich zu tief um unter durch zu fahren aber wir wurden kreativ. Wussten ihr eigentlich, dass wenn man einen Laser bei leichtem Wind und starken Strom auf die Seite legt so eine Brücke kein Hindernis mehr ist? Die Fahrradfahrer auf der Brücke schienen dies nicht zu wissen und feierten uns für diese Aktion dementsprechend. Besonders Hervorzuheben sind dabei die beiden Helden vom Morgen, sie schafften es nämlich neben der aktuellen auch noch die alte Brücke zu durchqueren. „Schau mal wie schnell sich die Wolke bewegt“ freuten wir uns anfangs noch über die sich nähernde Gewitterwalze, die uns kurz danach eiskalt erwischte und dafür sorgte, dass die gesamte Gruppe entweder im Wasser schwamm, auf der Seite lag oder versuchte den Mast aus dem Schlamm zu befreien. Nach einigen Minuten konnten wir uns den letzten Kilometern des Tages widmen(insgesamt 21,8 nm), wobei uns bloß einige Flachwasserbereiche überraschten. In Barth angekommen, wurden wir nach fast 5 Stunden von der Landcrew erwartet und mit tollem Essen versorgt. An diesem Tag mussten wir dann keine Zelte aufschlagen, da wir einen Platz im Vereinsraum ergattern konnten.
Tim und Philipp (Helden vom Morgen) (Hennings Hecht ergänzen)
Tag 2: Ausdauersegeln
Barth-Dranske
Nachdem die Nacht mit hohen Erwartungen anbrach, endete sie jedoch, in einem schlaflosen Chaos,
welches größtenteils an Mücken, drückender Hitze und Schlafgeräuschen anderer lag. Da die fleißigen Backschafter, welche wie jeden Morgen, pünktlich an die Brötchen gedacht haben, war das Frühstück wieder einmal sehr gelungen. Da heute die längste Etappe vom diesjährigen Sommertörn angedacht war(35,5 Meilen), mussten die Segler, an diesem Morgen, besonders früh aufbrechen. Der Tag begann ähnlich wie der Erste (mit wenig Wind und schlecht gelaunten Seglern). Doch schon nach kurzer Zeit kürzten wir durch ein 20 cm tiefes Boddengebiet ab, dabei begleiteten uns einige Spiegelkarpfen. Die nächste Leichtwind Periode war von Müdigkeit und Schleppverbänden geprägt. Diese Mittagsruhe brauchten die Sportler auch, denn als nächsten kamen die alltäglichen Gewitter angerückt. Jedoch brachten sie keinen Wind mit sich, diese Besonderheit verstärkte das allgemeine Kältegefühl. Nachdem die beiden Gewitterwände durchgezogen waren, kam der Wind auch zurück. Als die ausdauernden Segler nach 8 Stunden die langerwartete Marina erreichten wartete schon die Landcrew auf sie. Danach gab es zwar wenig aber dafür leckere Nudeln. Das letzte Event des Tages war das allgemeine Volleyball spielen.
Fridjoff und Neele
Tag 3: Sturmbedingungen
Dranske-Stralsund
(Aus der Sicht der Landcrew)
An diesem Morgen wurden wir vom starken Wind geweckt. Die Windvorhersagen für den heutigen Tag hatten sich leider bestätigt. In Spitzen 30 Knoten aus Süd-West, was für die Segler 25 Meilen kreuzen bedeutete. Nach einem tollen Frühstück im Clubraum des Wittower Segelverein, ging es an die zweite Hürde des Tages (natürlich war die erste Hürde das Aufstehen;)) das Boote auftakeln. Der Held des Tages bemerkte erst beim Ablegen, dass er wohl am Tag zuvor seine Schot, nach dem in den Hafen schleppen, versenkt hatte. Das Problem war schnell gelöst, denn das Weichei unter den Seglern hatte, wegen dem starken Wind, die Option an Land zu bleiben. Und somit hatte der Held dann eine Schot. Dann wurden schnell die restlichen Sachen an Land gepackt und es ging an die Abreise. Auf dem Weg nach Stralsund fingen wir viele fragende Blicke ein, da Wohnwagen mit Bootsanhängern nicht so oft gesehen werden. Von der Wittower Fähre hatte man nochmal einen letzten Blick auf Hiddensee und die sich quälenden Lasersegler. In Stralsund angekommen, suchten wir einen Stellplatz für die Womos, der leider nicht so vor dem Wind geschützt lag. Dann machte die Landcrew eine Mittagspause, bis die Segler in den Hafen liefen. Für die ausgehungerten, kaputten Segler gab es warmen Kakao (wie in Kindertagen). Dann erstmal duschen und Zelte aufbauen. Nach einer kurzen Kompensation gab es dann Abendessen. (Fünfeinhalb kg Curryhähnchenbrust mit Reis) Also diesmal ausreichend ,weil nicht vollständig vertilgt. Danach erkundeten die pappsatten Segler noch die Stralsunder Innenstadt und machten eventuell, naja vielleicht einen Abstecher zu Mc Donalds. Näheres dazu morgen.
Neele (das Weichei)
Tag 4: Der große Fang
Dänholm (Stralsund) – Lauterbach
Nach dem gestrigen Sturmtag war es angenehm eine Stunde länger zu schlafen. Heute durften wir in der Clubgaststätte ein gutes Frühstück zu uns nehmen. Nun war jeder motiviert, weil wir nur Raum- und Vorwind zu segeln hatten. Wir hatten nämlich eine passende Windrichtung, Südwestwind, und mit 10 bis 20 Knoten kamen wir gut voran. Vor der Steilküste von Zudar gab es die Reste vom Abendbrot, Curryhähnchenbrust mit Reis, und die geschmierten Brötchen zum Mittag. Von dort konnten wir unseren Zielhafen (Lauterbach) sehen. Für diese Etappe benötigten wir eine halbe Stunde mit Raumwindkurs. In einer Traumzeit von 3 Stunden und 13 Minuten haben wir die 23 Seemeilen bewältigt (eine schöne Erholung zu Dienstag). Angekommen in Lauterbach machte bei allen Seglern Freude über die frisch grüne Zeltwiese breit. Ein Segler stellte uns seine Angel zu Verfügung, doch leider fingen wir nur einen kleinen Barsch und deshalb gab es doch nur Burger und keinen Fisch zum Abendbrot.
Eugen und Mattes
Tag 5: Der Taucher
Lauterbach-Greifswald
Heute gab es wieder wie gewohnt Frühstück draußen auf der Wiese. Bei der Teambesprechung half uns ein ehemaliger Seenotretter bei der Routenwahl. Er empfahl uns noch einen Abstecher zur Insel Vilm zu machen um ein paar Robben zu sehen, doch leider hielten sich keine Robben bei Vilm auf. Ursprünglich war der Plan nach der Umrundung von Vilm luvwärts unter Land zu fahren, um dann mit Raumwind Richtung Greifswald zu segeln. Dennoch sind wir auf direktem Weg, mit einem Anlieger nach Greifswald gesegelt. Die erhoffte Windabnahme und Rechtsdrehung setzte nicht ein, durch mehrere Regenwolken nahm der Wind sogar noch zu. Neele entdeckte bei den Fundamenten der Ölplattform doch noch eine Robbe, die sie erst für einen Taucher hielt. Kurz vor unserem Ziel drehte der Wind westlich, sodass wir mit Raumwind am Strand anlanden konnten. Insgesamt haben wir für die heutige Strecke von 19 Seemeilen 3 Stunden benötigt. An Land haben alle Segler zusammen einige Runden Volleyball gespielt, wobei Team Kröpelin und Team Rathmann (Tim und Philipp) dominiert haben.
Eugen und Mattes