#roadtotokyo: Glashäger Segelteam MV nimmt Kurs auf Olympia
Segler-Verband MV beruft fünf Segel-Asse in das olympiaorientierte Glashäger Segelteam MV 2020. Zwischen Februar und Mai bestreiten sie die Qualifikation für die Spiele in Tokio.
Warnemünde, 05. Februar 2020. „Ich kann es wirklich kaum noch erwarten“, sagt Hannah Anderssohn mit sicht- und spürbarer Vorfreude: Die 20-jährige Seglerin (Bootsklasse Laser Radial) reist noch diese Woche nach Melbourne/Australien, wo am 21. Februar die erste der drei Regatten startet, bei denen sich die Rostockerin für die Olympischen Spiele 2020 qualifizieren kann. „Ich weiß zwar nach einer langen Verletzungspause noch nicht, wo genau ich stehe, zumal es mein erstes Jahr bei den Senioren ist. Aber die Herausforderung reizt mich extrem, ich fühl mich sehr gut vorbereitet und freu mich total auf eine spannende Quali.“
MV-Hoffnungen ruhen auf Glashäger Segelteam
Anderssohn gehört zu einer Handvoll Olympiahoffnungen aus den Reihen des Segler-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. (SVMV). Gemeinsam mit den beiden 470er-Duos Matti Cipra/Malte Winkel (beide 26) sowie Theres Dahnke (21) und Birte Winkel (22) berief sie der SVMV deshalb am vergangenen Freitag im Rahmen seiner jährlichen Sportlerehrung in das Glashäger Segelteam MV 2020. Dieser exklusive Leistungskader wurde 2005 vom SVMV und dem Glashäger Brunnen aus Bad Doberan mit dem expliziten Ziel gegründet, die größten Segeltalente aus MV bis zu einer Olympiateilnahme zu begleiten. Alle fünf aktuellen Mitglieder sind dank nationaler und internationaler Erfolge schon seit Jahren dabei. Bis Ende Mai können sie den Traum von Olympia verwirklichen.
Für zwei Paare heißt es: Letzte Chance Tokio
Am besten stehen die Chancen auf Tokio wohl für die beiden Männer im Glashäger Team: Sie konkurrieren mit nur einem weiteren – gleichstarken – Duo um den Platz ihrer Klasse. „Das Feuer für Olympia lodert mittlerweile“, sagt Malte Winkel für sich und seinen Partner Matti Cipra. „Darauf haben wir so lange hingearbeitet, jetzt können wir uns dafür belohnen, zumal es unser letztes gemeinsames Jahr ist, weil es ab 2021 nur noch Mixed-Teams, also Frau/Mann, geben wird. Wir wollen das Optimum aus unserer Partnerschaft herausholen, den absoluten Peak setzen, die Spiele erreichen und dort super performen.“
Der gleiche Antrieb motiviert seine Schwester Birte Winkel und ihre 470-er Partnerin Theres Dahnke, mehrfache Junioren-Europameister sowie Junioren-Vizeweltmeister: „Wir hatten eigentlich erst 2024 für uns im Visier. Aber weil wir nun nur noch dieses Mal in dieser Konstellation antreten können, ist unser ganzer Fokus auf 2020 gerichtet. Von unseren drei Konkurrenzteams sind zwei deutlich erfahrener als wir, es muss schon alles gut passen für uns, aber wir sehen eine realistische Chance.“
Viel Rückenwind, langfristige Vorausschau
Auch Bodo Bartmann, Vorsitzender des SVMV, räumt den Aspiranten gute Aussichten ein: „Ich bin optimistisch, und wir helfen, unterstützt von unseren Partnern, in jeder Form, in der wir helfen können.“ Das Vertrauen sowohl des Verbandes als auch von Glashäger, das mit der Berufung ins Segelteam einhergeht, wissen die SportlerInnen zu schätzen: „Nach meiner schwierigen Zeit hätte ich verstanden, wenn die Entscheidung anders gefallen wäre“, sagt Hannah Anderssohn. „Umso glücklicher bin ich, dass meine Sponsoren, der Verband und mein Verein den Weg mit mir gehen wollen.“
Die weitere Zukunft haben der SVMV und Glashäger ebenso schon im Blick: Mit Theresa Wierschin (18) und neu Gunnar Kröplin (15) und Elisa Hartenberger (16) wurden am Freitag auch drei Talente in das diesjährige Glashäger Nachwuchsteam MV berufen.