Ausklang der Warnemünder Woche
Elf Siegerehrungen, ein neuer Internationaler Deutscher Meister, zwei Europa Cups und eine German Open – ein voller letzter Veranstaltungstag
Die 75. WARNEMÜNDER WOCHE geht zu Ende und hatte es auch am Sonntag noch mal richtig in sich. Mehr als 350 Boote zog es an diesem schönen Segeltag bei vier Windstärken hinaus auf die Ostsee. Elf Siegerehrungen fanden am Ende des Tages statt. Ein Fazit zu ziehen fällt nicht sonderlich schwer – vielzählig waren die angebotenen Programmpunkte. „Vor allem die Offshore-Angebote funktionieren prima und haben großen Zuwachs“, bilanziert Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh. „Diese leben einfach von dem Revier hier.“ Neben dem Segeln haben aber auch andere ernsthafte Sportwettbewerbe stattgefunden. Zum Beispiel das Beachhandballturnier am Warnemünder Strand und am letzten Wochenende des Jubiläums das Drachenbootfestival. Hier waren immerhin insgesamt 1.900 Sportler aktiv. Beim 17. Drachenbootfestival siegte das Team ‚Love Boat‘ aus Hamburg sowohl in der Gesamtwertung als auch in der Sprint-Disziplin. Nachdem bereits zur Wochenmitte die Besucherzahlen deutlich über denen des Vorjahres lagen, zeigten sich die Veranstalter des Landprogramms zufrieden. Insgesamt waren 600.000 Besucher zu Gast an den zehn Veranstaltungstagen. Grund für die vollen Ränge vor den Bühnen war unter anderem das Wetter, was nicht gerade zum Sonnenbaden aber dafür zum Bummeln einlud. „Auch die Norddeutschen haben karnevalistische Adern“, sagt auch Pressesprecher Dr. Klaus-Dieter Block. „Vor allem ‚De Niege Ümgang‘ und auch das Medienzelt hatte eine große Zuschauerresonanz. Zusätzliche Dinge, die im Rahmen des Jubiläums veranstaltet wurden, gingen locker und angenehm über die Bühne.“
Laser Europa Cup
Bei den Laser 4.7 (weiblich) gibt es einen Dreifachsieg der Niederländer. Sanne Akkerman siegt punktgleich vor Floor Vrijenhoek. Die Goldmedaille der männlichen Laser 4.7 geht dieses Jahr an den Slowenen Marko Radman, Silber geht nach Ungarn und Bronze in die Türkei.
Die Favoritin im Laser Radial (weiblich) Lisa Fasselt konnte alles umsetzen, was sie sich selbst vorgenommen hatte. Mit überragenden 21 Punkten Vorsprung siegt die Essenerin vor Chiara Steinmüller aus Berlin. Fasselt trainiert in Warnemünde und gewann somit in ihrem Lieblings-Revier.
Der Pole Filip Ciszkiewicz siegte im Laser Radial (männlich) mit einem klaren 9-Punkte-Vorsprung vor den Nationen Dänemark und Irland.
In der olympischen Bootsklasse Laser Standard siegte „Bella Italia“ mit Giovanni Coccoluto mit einem deutlichen Vorsprung von 11 Punkten vor Polen. Ole Nietiedt aus Röbel wurde Dritter und liegt in der U19-Wertung auf Platz 2. Wie Lisa Fasselt trainiert auch er in Warnemünde.
Europa Cup der Skippi 650
Das Siegertreppchen der Skippi 650 war am Sonntag vollständig in polnischer Hand. Gewonnen hat das Team um Andrzej Wegner – knapp vor dem Zweitplatzierten, denn am Ende gab es nur einen Punkt Abstand zwischen den Sportlern.
Hobie Cat 16 mit Internationaler Deutscher Meisterschaft
Detlef Mohr und Karen Wichardt mussten ihren Meistertitel im Hobie Cat 16 von 2011 an Ingo Delius und Sabine Delius-Wenig aus Bielefeld abtreten. In acht Wettfahrten setzten sie sich souverän gegen die 38 anderen Teams durch. „Wir waren noch nie in Warnemünde und sind total begeistert. Wir sind eigentlich angetreten, um vorne mitzusegeln, hätten uns aufgrund einiger hart zu knackender ‚Nordlichter‘ aber nie träumen lassen, dass wir hier gewinnen“, sagte Delius-Wenig.
Auch bei den Hobie Cat 14 musste der Gewinner des letzten Jahres Andreas Martens aus Waldbronn (Oberrhein) das Siegerpodest für Tanja Rindt aus Bosau (Plöner See) räumen.
Der Australier Jack Benson gewann im A-Cat. Seine Segelnummer 13 brachte ihm vom Freitag den 13. an Glück. Nach dem Sieg der Kieler Woche 2011 konnte er auch die zweitgrößte deutsche Regatta für sich entscheiden. „Ich bin jedes Jahr für ein paar Monate in Europa, um zu segeln.“
Das Team um Michel Peulen aus den Niederlanden setzte sich als einziges ausländisches Team gegen die deutschen H-Boote durch und gewann deutlich nach acht Wettfahrten.
Die Regatta der paralympischen Klasse 2.4mR gewann der Deutsche Meister letzten Jahres Lasse Klötzing. Nachdem er sich für die Paralympics Qualifikation nicht gegen Heiko Kröger durchsetzen konnte, freut er sich nun über seinen Sieg hier in Warnemünde.
Das Berliner Team um Daniel Frost vom Joersfelder Segel-Club setzte sich bei den J 24 an die Spitze.
Nach Berlin geht auch der Sieg der Streamline. Obwohl punktgleich mit Platz zwei und drei konnte sich Axel Mertens mit seinem Team dank besserer Einzelergebnisse gegen die Münchener auf Platz zwei und das Team vom Chiemsee auf Platz drei durchsetzen.