JEM Laser Standard 2010
6. Platz für Maximilian Rößner
Am 17. Juli sind wir nachts um halb eins aus Warnemünde in Richtung Gdynia aufgebrochen. Die Fahrt verlief reibungslos und so kamen wir morgens gegen acht Uhr an. Nach der Vermessung suchten wir unser Quartier auf, um uns von der Fahrt zu erholen.
Abends gab es dann noch eine recht maue Eröffnung mit wenig, kaltem Essen und ohne Mikrofon.
Am Sonntag stand dann das Practice Race auf dem Plan. Wie jedes Jahr sind alle Teilnehmer viel zu früh gestartet und dann einfach weiter gefahren. Es war dennoch wichtig mitzufahren um den Kurs, das Revier und nicht zuletzt die Gegner kennenzulernen und besser einschätzen zu können.
Montag war dann der erste Wettfahrttag. Die Wetterberichte sagten eine Rechtsdrehung im Tagesverlauf voraus und jenen Winddreher konnte ich dann auch gleich im ersten Rennen nutzen, um auf den siebten Platz vorzufahren, nachdem mein Start nicht so überragend war.
Im zweiten Rennen waren dann konstante 5 Windstärken und es war sehr anstrengend vorne mitzusegeln. Der neunte Platz war dann ein sehr guter Abschluss für den ersten Tag.
Der zweite Tag begann mit 3-4 Windstärken aus Seebrisenrichtung. Ich erwischte einen sehr guten Start und konnte die Luvtonne an sechster Position runden. Auf dem ersten Vorwind konnte ich selber kaum glauben, wie schnell ich war. Ich ließ alles um mich herum stehen und fuhr vor von 6 auf 1. An der Leetonne hatte ich dann sogar einen kleinen Vorsprung, den ich bis ins Ziel halten konnte. In der zweiten Wettfahrt des Tages hatte ich dann leider einen schlechten Start und die aufgekommene Dünung ließ mich den Vorwind leider nicht so schnell zurücklegen, wie noch in der ersten Wettfahrt. Der 16. Platz bedeutete dann tatsächlich mein Streichergebnis für die Qualifikationsserie, was ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wusste. Am Abend war ich dann Fünfter in der Gesamtwertung und damit natürlich sehr zufrieden.
Am nächsten Tag fuhr ich dann bei 4-5 Windstärken, wieder aus Nordost, nach einer starken Aufholjagd noch zwei top 10 Wettfahrten. Im zweiten Rennen segelte ich leider einen schlechten Vorwind und eine durch einen Franzosen verkorkste Zielkreuz. Nach sechs Wettfahrten war ich nunmehr Siebter.
Am letzten Qualifikationstag waren dann recht drehende und böige Winde auf dem Regattagebiet, die es der Wettfahrtleitung dann nicht erlaubten weitere Wettfahrten zu starten.
Die ersten beiden Finalwettfahrten am 23. Juli wurden bei 4 Windstärken aus Nordwesten gestartet. Der Wind wehte also parallel zum Land bzw. manchmal ablandig, wodurch man mehrere Winddreher und Böen erwarten konnte. Ich stellte mich gut auf diese Bedingungen ein und konnte die Luvtonne jeweils unter den ersten 15 Runden. Leider waren meine ersten beiden Vorwinde auf dem Outerloop etwas weit rechts angesetzt und so musste ich mich im Verlaufe beider Wettfahrten dann wieder nach vorne kämpfen, was mir auch zum Glück gelang und so konnte ich am Ende mit meinem ersten Finaltag doch recht zufrieden sein.
Vor dem letzten Tag war ich dann Fünfter und musste nur noch eine gute Wettfahrt segeln, um sicher in den top 10 zu bleiben.
Am letzten Finaltag vergeigte ich die erste Wettfahrt jedoch komplett. Unmittelbar vor dem Start drehte der Wind 20 Grad nach links und das, wo ich doch rechts starten wollte! So musste ich „im Schatten des Feldes“ auf die rechte Seite fahren und hoffte auf einen Rechtsdreher, doch der Wind drehte noch weiter nach links. Es gelang mir leider nicht mich noch nach vorne zu segeln, da der Wind weiter unberechenbar für mich blieb.
So hatte ich vor der letzten Wettfahrt doch noch mal viel Druck zu verspüren. Ich musste noch ein gutes Ergebnis erzielen, um die zuvor so gute Serie nicht „wegzuwerfen“.
Der Start verhieß zunächst nichts allzu Gutes, doch es gelang mir schnell mich auf der Startkreuz zu befreien und den Rhythmus der Winddrehungen aufzunehmen. So konnte ich die Luvtonne doch noch im vorderen Mittelfeld runden und segelte mich im weiteren Verlauf noch etwas nach vorne. Der 14. Platz bedeutete dann letztlich den guten Abschluss einer für mich persönlich sehr guten Wettfahrtserie.
Im Endresultat sprang dann ein sehr zufriedenstellender sechster Platz heraus, der nach letztjährigem Bundeskadernormstand dem C-Kader-Status entspräche. Da dieses Jahr aber die Junioren-WM Normwettkampf ist, muss ich meine gute Form noch einen Monat halten beziehungsweise noch verbessern, um beim Jahreshöhepunkt dann eine ähnlich gute, oder vielleicht sogar bessere Leistung abrufen zu können.
Maximilian Rößner