Bericht vom Jugendseglertag 2007
Kinder und Jugendliche für die naturverbundene Sportart Segeln zu begeistern ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben des Seglerverbandes Mecklenburg – Vorpommern. Wie das gelingt, ist in erster Linie an der Zahl der jugendlichen Mitglieder zu erkennen.
Im Bericht zum Jugendseglertag 2005 in Barth wurde ein Mitgliederzahl 1290 Kinder und Jugendlichen genannt. Die Mitgliederstatistik 2006 weist eine Zahl von 1160 Kinder und Jugendlichen in 87 Mitgliedsvereinen aus. Das ist ein Rückgang von 10 %. Der Anteil der jugendlichen Mitglieder an der Gesamtmitgliederzahl (7.387) im SVMV beträgt jetzt 15,7 %. Da sind die nackten Zahlen. Ich hatte schon auf der Aktivtagung im Januar 2006 in Greifswald im Januar auf einen möglichen Rückgang der jugendlichen Mitglieder aufmerksam gemacht. Natürlich spiegelt sich in diesen Zahlen auch die negative demografische Entwicklung in MV und auch Deutschland wider. Die geburtenschwachen Jahrgängen aus den Jahren nach der Wende bis Ende der neunziger Jahre spielen hier eine mit entscheidende Rolle. Die Mehrzahl unser jugendlichen Mitglieder sind keine leistungsorientierten Regattasegler, wobei ich unter leistungsorientiert Registrierung in der Rangliste der jeweiligen Klasse verstehe:
169 Opti-B-Segler
30 Opti-A-Segler
24 L-R-Segler – davon 9 Mädchen
10 L – 4.7-Segler
21 L-Segler
50 420er-Segler
20 Cadet-Segler
10 ZOOM8-Segler
6 Piraten-Segler
Gesamt: 340
Im Opti-Bereich ist in den letzten 3 Jahren die Anzahl der Ranglistensegler leicht steigend, wobei wir vom Rekordjahr 2001 (193) noch einiges entfernt sind. Abgenommen haben die Zahlen im Laser-Radial, und das erheblich, auch unabhängig davon das teilweise erst im Laser 4.7 gesegelt wird. Wir hatten mal über 50 Segler in der Rangliste und das mit weniger Mädchen. Für dieses Jahr sind auch nur 2 männl. LR-Segler für den Landeskader vorgeschlagen worden. Da auch im 420er die Zahlen leicht sinkend sind und die sog. Randklassen nichts weggenommen haben, wirken sich hier doch erheblich die mageren Opti-Jahre 2002-2004 aus.
Ich glaube aber, es gibt genug Kinder und Jugendliche, die keiner geregelten Freizeitgestaltung nachgehen und für das Segeln gewonnen werden können. Vielfältige Angebote sind gefragt, um Kinder für den Segelsport zu begeistern um dann auch aus einer großen Breite Nachwuchs für den Leistungssport zu entwickeln.
Wenn man sich die Mitgliedszahlen unserer Vereine etwas genauer anschaut, wird deutlich, das insbesondere in den größeren Städten, die Anzahl organisiert segelnder Kinder und Jugendlicher vergleichsweise am geringsten sind, eine logische Reaktion auf eine höhere Angebotspalette für die Freizeitgestaltung. Es ergeben sich Fragen:
Hat Segeln in seiner gegenwärtigen Gestaltung den Anspruch einer FUN-Freizeitgestaltung, um erstmal Kinder und auch Jugendliche zum Segeln zu locken ?
Stellen unsere Vereine für Kindern und Jugendlichen eine Freizeitoase dar, in der sie sich wohlfühlen, wo sie immer wieder hindrängen, auch außerhalb der Ausbildungs-/Trainings- zeiten ?
Wirkt die teilweise sehr frühzeitige Orientierung – teilweise schon während der Anfängerausbildung – auf den leistungsorientierten Segelsport/auf das Regattasegeln abstoßend auf jüngere Kinder?
Ist die generelle Konzentration der Jugendarbeit – d.h. gemeinsame Arbeit mehrerer Vereine- in einigen Bereichen der richtige Weg ? Verlieren die Vorstände dabei den Blick auf die Jugendarbeit?
Im Yachtclub Wismar sind 78 Kinder und Jugendliche Mitglied, das ist die stärkste Jugendgruppe. Was machen die Wismaraner anders, das sie neben einer sehr leistungsstarken Regattagruppe auch eine erhebliche Anzahl von Freizeitseglern haben. Sie haben hauptamtliche Mitarbeiter, andere Vereine aber auch. Das Weiterbestehen eines Vereins als Basis für den organisierten Sport hängt auch von einer Jugendarbeit ab, die ein Verbleib im Verein nach dem Jugendbereich ab.
Wir bilden jährlich nicht wenig Übungsleiter bis hin zum Trainer-C aus. Leider werden aus den unterschiedlichsten Gründen eine ganze Menge dieser Übungsleiter nicht im SVMV tätig. Ein Hauptpunkt ist dabei das Wegziehen aus beruflichen Gründen. Das können wir leider nicht beeinflussen. So manches mal ist auch die unzureichende Anerkennung der Übungsleitertätigkeit im Verein die Ursache. Der Mangel an Übungsleitern war in der jüngsten Vergangenheit des öfteren zu hören. Segeln ist eine sehr zeitaufwendige Sportart. Wo in anderen Sportarten 1,5 h eine effektive Trainingseinheit ist, müssen wir mind. die doppelte Zeit aufbringen. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, auch unsere ehrenamtlichen Übungsleiter durch eine angemessene finanzielle Entschädigung besser zu motivieren. Studenten als eine Gruppe unserer Übungsleiter müssen auch leben, ihren Lebensunterhalt finanzieren, also etwas Geld verdienen. Ich würde Sie lieber bei der Segelausbildung sehen, statt als Barkeeper, um mit den Worten eines Übungsleiters zu sprechen. Finanzielle Modelle gibt es eigentlich genug. Manche Reitstunde kostet 20 €, bei uns kann ein Jugendlicher für weniger als 100 € ein ganzes Jahr segeln, Regatta mal ausgeschlossen und das mit einem Sportgerät was zwischen 3.000 und 10.000 € wert ist – nachdenkenswert.
Im DSV gibt es gegenwärtig inkl. Surfen 10 Meisterschaftsdisziplinen. In unserem Bundesland sind nur noch 3 dieser Disziplinen in ausreichender Breite vorhanden – Opti/420er/Laser-Radial – warum ? Das ist aus meiner Sicht absolute Schmalspur. Unsere jugendlichen Segler sehen auch andere Bootsklassen, die für sie vielleicht besser sind / ihnen besser gefallen etc. Das nicht jeder Verein alles machen kann, vor allem das Bootsmaterial finanzieren, ist mir auch klar. Andere Initiativen zulassen wäre die Alternative. Es gibt einen aktuellen Anlass hierzu. Die ISAF-JWM – eine jährliche Höhepunktveranstaltung der ISAF – wird in den nächsten 2 Jahren im 2-Handbereich nicht im 420er ausgesegelt, sondern im 29er.
Wenn Jugendliche aus MV dort 2007 oder 2008 im 2-Handbereich starten wollen, muß was getan werden. Ebenso bietet sich gegenwärtig die Chance im Hobie 16 bei der ISAF-JWM zu starten. Die Breite und Qualität im Jugendbereich dieser Klasse ist sehr dünn, so das die Chance sich zu qualifizieren bei einem schnellen Umstieg recht hoch sind.
Surfen spielt bei uns keine Rolle, ist aber ein generelles Problem in Deutschland. Gegenwärtig gibt es wohl nur eine Handvoll Surfer, die olympisch surfen. Das neue Brett hat da wohl seinen Anteil. die Einführung jugendgerechter Bretter wie Big Techno schafft da vielleicht Abhilfe, wird aber einige Zeit dauern. Es gibt Surfvereine bei uns im Verband. Es ist bisher bei unseren Veranstaltungen keiner dieser Vereine aufgetreten.
Es sind alles Gedanken / Anstöße um den Mitgliederrückgang zu stoppen. Wenn die Qualität und Quantität der Ausbildung stimmt, ist die Bereitschaft zur Finanzierung dieser Ausbildung auch im Segeln gegeben. Vereine im Land beweisen es seit Jahren.
Ich hatte in meinen Bericht zum Jugendseglertag in Barth auf die Probleme im Osten und Nordosten inkl. Rügen aufmerksam gemacht. Die Situation hat sich nicht geändert. Auch ist die Teilnahmen an unseren Tagungen au s diesem Bereich Mangelware – Stralsund und Greifswald ausgeschlossen, obwohl dort die Mitgliederzahlen auch einigen Anlass zur Besorgnis geben.
Natürlich spielt der sportliche Charakter der Jugendarbeit – die segelsportliche Ausbildung und vor allem die Teilnahme an Regatten – die nach außen wirksamste Rolle in der Jugendarbeit. Höhepunkt der Regattaaktivitäten ist jedes Jahr die Landesjugendmeisterschaft. Jeweils über 400 jugendliche Seglerinnen und Segler haben 2005 und 2006 an den Landesjugendmeisterschaften in Wismar (2005) und Schwerin am See (2006) teilgenommen. Die durchführenden Vereine vollbringen mit der Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung eine logistische Meisterleistung. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmals an die Vereine in Wismar und Schwerin.
In diesem Jahr findet die Landesjugendmeisterschaft in Dranske auf Rügen statt. Es war unser Beschluß in Barth, segelsportliche Aktivitäten in bisher wenig durch Jugendregatten hervorgetretenen Regionen mit diser LJM zu aktivieren. Der SV Wittow hat sich bereit erklärt, diese Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Er braucht dazu aber die Unterstützung, insbesondere bei der Regattadurchführung auf dem Wasser. Es ist aus meiner Sicht notwendig schon auf dieser Veranstaltung 2 – 3 erfahrende Leute zu finden, die in der Lage sind, den SV Wittow mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir haben ja dazu noch unseren extra Tagesordnungspunkt.
In diesem Zusammenhang sei allen Vereinen gedankt, die in den vergangenen 2 Jahren Regatten in den Jüngsten- und Jugendbootsklassen durchgeführt haben. Hinter jeder Veranstaltung steckt eine Menge ehrenamtlicher Arbeit, die eine hohe Anerkennung verdient. Wir haben einen guten Ruf in Meckl.-Vorpommern, was Organisation und Durchführung von Regatten betrifft, egal ob RL-Regatta, Deutsche Meisterschaften oder auch internat. Meisterschaften. Das zeugt von einem hohen Niveau der Wettfahrtleiter und Schiedsrichter. Darunter sind auch zunehmend junge Leute, die durch die Schule unseres Verbandes und damit unserer Jugendarbeit gegangen sind.
Auf dem Seglertag des SVMV 2003 in Wismar wurde auf Antrag des Jugendseglertages des SVMV die Einführung einer Leistungssportumlage beschlossen. Ziel war es, unabhängig von öffentlichen Mitteln eine finanzielle Basis zur Förderung jugendlicher Segeltalente zu haben.
Die Ergebnisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, das dieser Beschluss richtig war.
Die materielle Basis, d.h. die Qualität und die Quantität des Bootsmaterials für unsere besten Segler konnte u.a. dadurch deutlich verbessert werden. Zusätzliche Trainingsmaßnahmen für talentierte Segler in den Fördergruppen konnten durchgeführt werden und nicht zuletzt konnte die Teilnahme an Internationalen Meisterschaften, zu den sich unsere jugendlichen Segler qualifiziert hatten, finanziell mit abgesichert werden.
Natürliche blieben dabei auch die Erfolge nicht aus. Bei den Siegerehrungen der Deutschen Jüngsten- und Jugendmeisterschaften in den einzelnen Bootsklassen standen sehr oft Segler aus unserem Verband mit auf dem Siegerpodest. In jedem Jahr konnten wir jugendliche Segler für den Gewinn von Medaillen bei Deutschen Meisterschaften ehren. So wird es auch in diesem Jahr sein. Ulf Lehmann wird nachher noch konkretes dazu sagen. Unsere Trainer und Übungsleiter werden in Ihrer Arbeit nicht nachlassen, damit diese Erfolge sich wiederholen und sich zukünftig auch bei internationalen Meisterschaften einstellen.
Bei den Entscheidung über Zuwendungen aus der Leistungssportumlage wurde in der Arbeitsgruppe sehr intensiv zu den einzelnen Anträgen diskutiert. Es wurde dabei versucht aus Sicht des Verbandes die größte Effektivität zu erreichen und damit auch die Breite der leistungsorientierte Arbeit in den Vereinen zu vergrößern. Uns stehen jährlich ca. 14.000 € zur Verfügung. Für 2007 wurden Anträge gestellt, die ein Gesamtvolumen von über 90.000 € hatten, wobei ca. 36.000 € gefördert werden sollten. Das das nicht möglich ist, ist leicht erkennbar. Insbesondere der größer gewordene olympische Bereich hat einen erheblichen Bedarf. Ich lasse das so im Raum stehen. Man macht sich allerdings erhebliche Gedanken, wenn für Besatzungen Anträge zur Unterstützung zur Beschaffung von Bootsmaterial gestellt werden, wo schon die Spatzen von den Dächern pfeifen, das die Karriere in der Zusammensetzung nicht fortgesetzt wird und alles noch unklar ist. Hier sollte verantwortungsbewusster und ehrlicher gearbeitet werden.
In diesem Zusammenhang sei noch mal allen Zuwendungsempfängern gesagt, das bisher verantwortungsbewusst mit diesen Geldern und dem damit erworbenen Material umgegangen wurde.
An die Zuwendung , die der jeweilige Verein personengebunden erhält, sind auch Bedingungen geknüpft, deren Einhaltung kontrolliert wird.
Es wird in MV neben den geförderten Bootsklassen auch in anderen Bootsklassen erfolgreich Regatta gesegelt. Unsere Cadet-Segler haben seit Jahren Plätze auf dem Siegerpodest bei der DM/Bestenermittlung gepachtet. Mehrere Besatzungen hatten sich auch 2006 für die Teilnahme an der WM qualifiziert. Die Zoom 8- Segler haben ebenfalls internat. Luft geschnuppert und an der WM in Dänemark teilgenommen.
Einen Higtligt gab es in der Europe. Sven Stadel-Seiler wurde Weltmeister, Vize-Europameister sowie 6. bei der JEM. Er ist Mitglied im Barther Segelverein. Mir ist bewusst, das wir daran nur den Anteil der Mitgliedschaft haben. Nur zur Information, Sven ist Deutscher, lebt seit Jahren in Spanien und trainiert dort auch. In der Statistik hat ein Deutscher gewonnen, und der ist Mitglied in einem SVMV-Verein. Lässt sich auch nach außen verkaufen.
Mit der Internet-Seite des SVMV und der regionalen Seiten der einzelner Bootsklassen haben wir sehr aktuelle Informationsportale. Die Seite lebt von den Informationen, die zugearbeitet werden. Von Jens Pfahl kann man nicht erwarten, das er jede Woche sich alle Informationen zusammenholt, er muss auch die Arbeit sein Geld verdienen. Nach wie vor fehlen diese regelmäßigen Informationen, ebenso informative Berichte für die Seglerzeitung. Findet in euren Vereine Mitglieder die Jens hier unterstützen.
Einige Bemerkungen zur Mitgliedschaft in den einzelnen Bereichen der Struktur des Deutschen Segelsports. Es wird immer wieder über die Mitgliedschaft im DSV, LSB, SVMV, den Klassenvereinigungen diskutiert, was soll das alles usw. Ob die Struktur des Deutschen Sports sinnvoll ist, will ich nicht diskutieren, sie ist historisch gewachsen. Parallelitäten treten im Föderalismus nun mal auf, das lässt sich nicht vermeiden.
Die Mitgliedschaft insbesondere in o.g. Bereichen ist für unsere Vereine und Mitglieder aber erforderlich, um den Segelsport erfolgreich bewältigen zu können. So dürfen z.B. Segler nicht an Regatten teilnehmen, die nach WR und Ordnungsvorschriften des DSV ausgetragen werden, wenn Ihr Verein nicht Mitglied im DSV und auch der Segler nicht Mitglied der jeweiligen Klassenvereinigung ist. Sie wären dann nicht startberechtigt. Das ist keine deutsche Erfindung, das sind Regularien der ISAF, kann jeder nachlesen.
Die KV`s sind die eigentlichen Macher des Regattasegeln in Deutschland, angefangen von den Regattaplänen, der Suche und Gewinnung von Veranstaltern für Deutsche Meisterschaften, der Pflege der techn. Regeln der Klasse, der Führung der Rangliste bis hin zur Organisation der Teilnahme an Welt –und Europameisterschaften. Aus jedem Bundesland arbeiten Regionalobleute in den KVs mit. Das klappt in unserem Bundesland in der Mehrzahl der Klassen sehr gut. Nach einigen Problemen im Opti-Bereich durch den Rücktritt von Bärbel Claus – den Grund hatte ich nicht ganz begriffen – haben wir mit Annette Wolf – kurz Netti genannt – eine sachkompetente neue Regionalobfrau. Problematisch finde ich im Moment die Situation im 420er. Hier ist zwar ein Regionalobmann benannt, die Zuarbeit zu den Regattaplänen haben aber in den vergangenen Jahren die Trainer gemacht. Breitensportliche Arbeit landesweit sehe ich hier leider nicht. Ich bekomme regelmäßig die INFOs der Klassenvereinigungen, wenn ich bei den 420ern Dirk Hoffmann als Regionalvertreter Stralsund und Tom Bernstein als Regionalvertreter Greifswald lese, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wer die beiden genannten kennt, wird mich verstehen. Ein gut arbeitender Regionalobmann ist eine sehr gute Unterstützung für unsere Landestrainer. Hier muss also bei den 420ern eine Veränderung her.
In diesem Jahr findet wieder ein Jugendseglertag des DSV statt, am 27./28.02.2007 in Berlin.
Die Unterlagen sind allen DSV-Vereinen rechtzeitig zugestellt worden. Schwerpunkt der Tagung wird in diesem Jahr die u.a. die Wahl des Jugendobmanns des DSV sein. Eine Veränderung wird es wohl nicht geben. Wolfgang Wagner macht eine sehr gute Arbeit und stellt sich auch der Wiederwahl.
Die Teilnahme von Vereinen aus MV an diesen Jugendseglertagen war in der Vergangenheit sehr spärlich. Wenn wir im Segelsport in unserem/seinem Sinne etwas verändern will, muss an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Die Vertretung durch wenige Vereine wie 2003 in Hannover und 2005 in Halle hat keine Wirkung. Hier der Aufruf nach Berlin zu fahren und Flagge zu zeigen. Es wird dort wieder traditionell die Arbeitskreise geben. In einem Arbeitskreis wird es um die Bootsklassenpolitik im Jugendbereich gehen, wobei dort auch die Problematik der getrennten Wertung von Mädchen und Jungen bei den DJüM und DJuM gehen. Wir hatten das Thema auf unserer Aktivtagung in Greifswald. Die Mehrheit des JSA steht diesem Thema aufgeschlossen gegenüber. Wenn wir diese getrennte Wertung wollen, kann dort ein entscheidender Einfluss genommen werden. – Analyse 2006 darstellen.
Im JSA des DSV habe intensiv mitgearbeitet. Die Teilnahme an allen tagungen war mir nicht möglich. Ich habe dort die Arbeitsgruppe „Grünes Band“ geleitet. Die dort ausgewählten Vereine wurden immer mit dem Grünen Band ausgezeichnet, auch 2 Vereine aus MV.
Leider haben sich in den vergangenen 2 Jahren keine Vereine mehr an dem Wettbewerb beteiligt. Der Wettbewerb geht weiter. Der eine oder andere Verein mit leistungssportlicher Orientierung sollte sich die Mühe machen und die Unterlagen einreichen. Man kommt auch dadurch ins Gespräch.
Einige Bemerkungen noch zum Segeln mit Handicap – Behindertensegeln. Hier geht es mit kleinen Schritten vorwärts. Seit 1.1.2007 ist hier auch personell die Hauptamtlichleit eingezogen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Segeln des DBS wurde und wird weiter die materielle Basis – Boote – verbessert. Mit dem SYC und dem ASVG gibt es 2 Standorte für die Jugendarbeit in diesem Bereich.
Mit dem heutigen Tage geht meine 12-jährige Amtszeit zu Ende. Es war eine interessante Zeit, die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht und ich gehe davon aus, für den SVMV einiges in der Jugendarbeit bewegt zu haben. Eigentlich wollte ich schon 2003 nicht mehr kandidieren, da die beruflichen Belastungen immer größer wurden. Auf Bitten des Vorstandes hatte ich mich damals wieder zur Wahl gestellt. Insbesondere die letzten 2 Jahren haben erheblich an meinen Kräften gezerrt. Der Zeitfonds wurde immer kleiner, einige Personen außerhalb des Jugendbereiches haben zunehmend ein Problem zwischen meiner Funktion im SVMV und meiner beruflichen Tätigkeit gesehen. Das habe ich in meiner Firma zu spüren bekommen, hat erheblich an den Nerven gezerrt und führte letztendlich auch zum Vereinswechsel.
Unabhängig davon kann ich heute sagen, das es in diesen 12 Jahren im Jugendbereich des SVMV immer eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit gegeben hat. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken. Ich wünsche den neu zu wählenden Jugendvertretern viel Spaß und Erfolg bei der neuen Tätigkeit. Mit meiner Hilfe und Unterstützung können sie soweit es meine Zeit zulässt, immer rechnen.
Matthias Müller